Die Motorräder sind noch die alten. In jeder freien Minute steht Bernd Kleine in der Garage in Leinefelde, um die Fahrzeuge fit zu machen für ihre zweite große Herausforderung. Neue Motorräder seien einfach zu teuer, und da könne genauso viel kaputtgehen, hat Heidi Gleitz keine Bedenken, wieder auf ihre gute alte KTM zu steigen. Als Ersatzteile gehen Zweitreifen, Speichen, ein paar Schläuche und anderes Kleinzubehör mit auf die Reise. Wie beim ersten Mal wird das Paar auch diesmal alle Zelte in Deutschland abbrechen: Von ihren Arbeitgebern lassen sie sich unbezahlt freistellen, Renten- und Krankenversicherung werden gekündigt.
Da sie im Haus der Eltern in Kallmerode leben, verursacht die Wohnung keine laufenden Kosten. Krankenversichert sind sie während der Reise über den ADAC. Der Zeitplan sieht vor, im Herbst in Japan anzukommen. Von dort aus geht es mit dem Flugzeug oder dem Schiff nach Chile, zum Ausgangspunkt des zweiten Teils der Tour, in dem Süd, Mittel- und Nordamerika erkundet werden. Weihnachten wollen sie dieses Jahr in Usuahia feiern, der südlichsten Stadt der Welt auf Feuerland. Dann geht es wieder stramm nach Norden, "und in Mexiko biegen wir rechts nach Florida ab", sagt Bernd Kleine mit Glanz in den Augen.
Natürlich wollen sich die beiden alle Mühe geben, sich unterwegs weder entführen noch ausrauben zu lassen. Denn gerade Südamerika ist für Abenteuerlustige nicht ganz ungefährlich. Ende der Reise ist Ostern 2013 in New York. Eigentlich wollten sie ganz Amerika durchqueren und bis nach Alaska fahren. Aber dafür reicht die Zeit nicht aus. Heidi Gleitz wird nach spätestens zwei Jahren in ihrem Job zurück erwartet. Sie arbeitet im Küllstedter Pflegeheim. Und auch der Chef von Bernd Kleine sähe ihn dann gern wieder bei Muschert und Gierse in Heiligenstadt.
Natalie Hünger / 17.01.11 / Thüringer Allgemeine
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